Ziel ist es, ein neues Geschäftsmodell für die Refabrikation von E-Scootern zu entwickeln. Dafür wurde zuerst eine Marktrecherche durchgeführt, um anschließend die Potenziale aber auch Risiken zu identifizieren. Neben der wirtschaftlichen Betrachtung wurde vor allem analysiert, wie die technischen Lösungen aussehen müssen, um E-Scooter dezentral wiederaufbereiten zu können. Dafür wurden ein erstes Konzept und eine Machbarkeitsstudie erstellt, welche das Potenzial von Automatisierung und Digitalisierung am Beispiel der E-Scooter aufzeigt.
E-Scooter sind ein Baustein der Mobilitätswende. Im Rahmen von Miet- und Sharingmodellen werden sie in vielen deutschen Städten, aber auch weltweit zur Verfügung gestellt. Die verwendeten E-Scooter wurden aber häufig nicht für diese Art der Dauernutzung entwickelt. Zudem werden jetzt Probleme erkannt, die erst durch die massenhafte Verwendung auftauchen.
Dazu gehören bestimmte Schäden, wie z.B. defekte Rückleuchten und Schutzabdeckungen, welche häufig und schon nach kurzer Nutzungsdauer auftreten können. Wenn das Rücklicht beschädigt ist oder das Nummernschild nicht mehr hält, führt dies zum Entzug der Betriebserlaubnis. Bei der Produktkonstruktion wurde eine leichte Reparatur dieser Schäden nicht berücksichtigt, weswegen eine Instandsetzung aufwendig und unwirtschaftlich ist.
Des Weiteren ist bei den meisten Modellen der Austausch des Akkus nicht vorgesehen. Dies erschwert nicht nur das Aufladen der E-Scooter, sondern führt auch zu einer beschränkten Nutzbarkeit des Fahrzeuges, sobald die Leistung des Akkus nachlässt. Zudem führt die fehlende Trennbarkeit von Fahrzeug und Akku zu weiteren Problemen bei dem Transport beschädigter Fahrzeuge und der späteren Entsorgung. Bei beschädigten Fahrzeugen kann ein defekter Akku nicht ausgeschlossen werden, wodurch der Transport schnell zu einem Gefahrenguttransport werden kann. Defekte Akkus können sich durch eine chemische Reaktion stark erhitzen, was zu einem Brand führen kann. Wäre der Akku vom restlichen Fahrzeug leicht zu trennen, könnte der Transport der jeweiligen Komponenten stark vereinfacht werden.
Alles in allem führen diese Probleme dazu, dass die Geschäftsmodelle mit den E-Scootern weiterhin enorme Potenziale im Bereich der Umweltbilanz haben. Insbesondere da diese oft noch kurzlebige Einwegprodukte sind – E-Scooter der ersten Generation hatten gerade einmal eine Nutzungsdauer von einem bis drei Monate. Durch die wirtschaftliche Reparatur der einfachen Fehler wie Abdeckungen und Rückleuchten kann der Lebenszyklus der E-Scooter deutlich verlängert werden.