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Einführung
Generative KI, manchmal auch Gen AI genannt, beschreibt Formen der künstlichen Intelligenz, die in der Lage sind, basierend auf Nutzereingaben Texte, Videos, Bilder oder Softwarecodes zu generieren.
Zum aktuellen Stand
Generative KI befindet sich in einer spannenden und schnellen Entwicklungsphase. In den letzten Jahren wurden auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz bahnbrechende Fortschritte erzielt, die zu beachtlichen Ergebnissen der generativen KI geführt haben. Während die Generative KI keine Probleme hat kurze menschenähnliche Texte zu erstellen, zeigt sich aktuell bei langen Texten, dass kein roter Faden zu erkennen ist und die Satzstruktur häufig redundant ist.
Bilder und Videos
Bei der Erstellung von Bildern und Videos stoßen Generative KI-Anwendungen noch an ihre Grenzen. KI-generierte Bilder lassen sich meist vor allem an Händen, Gesichtern und Schriften erkennen. Häufig werden Hände mit 6 Fingern erzeugt, die Gesichtszüge sind sehr verschwommen oder die geschriebenen Wörter in den Bildern ähneln eher einem Buchstabensalat als einem verständlichen Wort.
Urheberrecht
Das Urheberrecht für Inhalte, die von KI erstellt werden, ist ein komplexes und sich entwickelndes Thema, das noch nicht eindeutig geregelt ist. Das Urheberrecht gilt nur für Inhalte, die von natürlichen Personen oder in bestimmten Fällen von juristischen Personen geschaffen wurden, die menschliche Schöpfer sind. KI-generierte Werke fallen nicht darunter. Aus diesem Grund ist das Urheberrecht an KI-generierten Werken umstritten, z.B. ob es den Entwicklern des KI-Tools oder der Person, die den Prompt geschrieben hat, zusteht. Darüber hinaus wird eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Werke diskutiert; aus Transparenzgründen kann es sinnvoll sein, KI-generierte Werke freiwillig als solche zu kennzeichnen.
Plagiate
Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist das Plagiat. Da künstliche Intelligenz mit von Menschen geschaffenen Werken trainiert wird, kann es vorkommen, dass die Ergebnisse den von Menschen geschaffenen Werken zu sehr ähneln. Dies kann die Urheberrechte der Betroffenen verletzen und zu entsprechenden Konflikten führen.
Technologieverbreitung
Technologiebeschreibung
Pre-Training
Generative KI-Anwendungen werden vorab mit großen Datenmengen trainiert (Pre-Training). Bei einer generativen KI zur Textgenerierung soll die KI unüberwacht Grammatik, Wissen, logisches Denken und ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand aus verschiedenen Quellen wie Webseiten, Artikeln und anderen Medien erlernen.
Bilderstellung
Bei einer generativen KI zur Bilderstellung nutzt die KI eine große Menge an Bildern. Basierend auf den Metadaten der Bilder werden die Bilder verschiedenen Kategorien wie zum Beispiel Bildinhalte oder Stil unterteilt. Bei der Erstellung kodiert die KI die semantischen Informationen aus dem Textinput in eine latente Repräsentation. Dabei handelt es sich um eine komprimierte, abstrakte Darstellung des gewünschten Bildinhalts. Anschließend wird das Bild iterativ erzeugt, wobei in jedem Schritt ein Diskriminator Rückmeldung über die Bildqualität gibt, die vom Generator zur Verbesserung genutzt wird. Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis die Qualität zufriedenstellend ist. Bevor das Bild dem Benutzer präsentiert wird, wird es in der Nachbearbeitung durch Farbkorrektur und Schärfung optimiert.
Fine-Tuning
Beide Arten der generativen KI kann durch Feinabstimmung (Fine-Tuning) spezifiziert, um sie für individuelle Anwendungen besser nutzen zu können. Im Anschluss können Personen Anfragen in natürlicher Sprache an die KI stellen. Die Befehlsanfrage an eine Generative KI wird im Prompt genannt. Mittlerweile existieren verschiedene Möglichkeiten Generative KI zu nutzen. In der Regel können diese in Web-Anwendungen verwendet werden. Einen Einsatz auf eigener Hardware ist auf Grund der benötigten Rechenressourcen nur schwer vorstellbar.
Datenschutz
Bei der Nutzung von Generativer KI muss der Datenschutz berücksichtigt werden. Vor dem Hintergrund der DSGVO ist es sinnvoll, nur öffentlich zugängliche oder nicht-personenbezogene Daten für den Einsatz von Anwendungen der Generativen KI zu verwenden.
Einsatzmöglichkeiten
- Erstellen von E-Mails, Marketingtexten, Website-Texten und Broschüren
- Brainstorming, um gemeinsame Ideen zu fördern
- Anfertigen von Werbebildern und Grafiken
- Vereinfachte Videoproduktion mit Hilfe von KI-Avataren
Chancen für KMU
Prozessoptimierung
Generierung neuer Inhalte
Ideenförderung
Schrittweise Einführung
1. Bedarfsanalyse und Zielsetzung
Zunächst ist es wichtig, den konkreten Bedarf und die Ziele für die Nutzung generativer KI in Ihrem Unternehmen zu identifizieren. Dies könnte die Automatisierung bestimmter Prozesse, die Verbesserung der Kundenerfahrung oder Erstellung von Marketingmaterialien sein.
2. Schulung und Bewusstsein
Es muss nicht gleich ein eigenes KI-Projekt gestartet werden. Es gibt auch verschiedene Anbieter im Internet, bei denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erste Erfahrungen mit generativer KI sammeln können. Es ist wichtig, dass Mitarbeitende über ein grundlegendes Verständnis von Künstlicher Intelligenz verfügen und die potenziellen Vorteile und Risiken verstehen. Schulungen oder Workshops können dabei helfen, das Bewusstsein zu schärfen und mögliche Vorbehalte gegenüber der Technologie abzubauen und auch Bewusstsein über Datenschutz zu schaffen.
3. Technologieevaluation und -auswahl
Untersuchen Sie verschiedene generative KI-Plattformen oder -Lösungen und wählen Sie diejenige aus, die am besten zu den Bedürfnissen und Ressourcen Ihres Unternehmens passt. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Benutzerfreundlichkeit, Datenschutz und Kosten.
4. Pilotprojekt durchführen
Starten Sie mit einem Pilotprojekt, um die Machbarkeit und den Nutzen der generativen KI in einem kontrollierten Umfeld zu testen. Dies ermöglicht es Ihnen, erste Erfahrungen zu sammeln, etwaige Probleme zu identifizieren und die Akzeptanz innerhalb des Unternehmens zu evaluieren.
5. Schritte nach Pilotprojekt
Nach erfolgreichem Pilotprojekt sollten Sie die generative KI auf andere Geschäftsbereiche ausweiten und nahtlos in bestehende Systeme integrieren. Überwachen Sie kontinuierlich deren Leistung, optimieren Sie die Anwendungen bei Bedarf und achten Sie auf rechtliche sowie ethische Standards. Bleiben Sie zudem über technologische Entwicklungen informiert, um die neuesten Innovationen nutzen zu können.
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