KI trifft Nachhaltigkeit

Cedric/stock.adobe.com; ID: 1085579441

Die Integration von KI in unternehmensinterne Nachhaltigkeitsprozesse gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht nur im Hinblick auf regulatorische Anforderungen, sondern auch als strategischer Hebel für Effizienz, Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit. Angesichts wachsender gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Herausforderungen eröffnet KI neue Perspektiven, komplexe Datenströme zu analysieren, Prozesse zu automatisieren und Entscheidungen faktenbasiert zu treffen. Insbesondere in Bereichen wie Nachhaltigkeitsberichterstattung, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Produkt- und Lieferkettenmanagement lassen sich durch KI signifikante Fortschritte erzielen. Auch gesetzliche Entwicklungen wie der EU AI Act und die CSRD zeigen, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung künftig noch enger verknüpft sein werden.

Die folgenden fünf Themenbereiche verdeutlichen anhand konkreter Anwendungsfelder, wie KI dabei helfen kann, nachhaltige Unternehmensziele messbar, effizient und zukunftsfähig umzusetzen. Sie bieten praxisorientierte Einblicke in aktuelle Entwicklungen und zeigen, wie moderne Technologien nicht nur zur Einhaltung von Vorschriften beitragen, sondern auch langfristige Wertschöpfung sichern können.

Nachhaltigkeits berichterstattung

Die freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD, erfordert eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse, die sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Aspekte berücksichtigt. KI-gestützte Systeme können dabei helfen, große Datenmengen aus verschiedenen Quellen wie ERP-Systemen, sozialen Medien und internen Dokumenten zu analysieren, um relevante Nachhaltigkeitsaspekte zu identifizieren. Durch den Einsatz von Natural Language Processing (NLP) und maschinellem Lernen können Unternehmen automatisch Wesentlichkeitsthemen erkennen und die Berichterstattung effizient gestalten. Dies führt zu einer höheren Transparenz, besseren Entscheidungsgrundlagen und einer stärkeren Integration nachhaltiger Praktiken in die Unternehmensstrategie.

EU AI Act Anforderungen und Umsetzung

Der EU AI Act, klassifiziert KI-Systeme nach ihrem Risikopotenzial in vier Kategorien: minimal, begrenzt, hoch und unannehmbar. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-Anwendungen, insbesondere solche mit hohem Risiko, den Anforderungen an Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Fairness entsprechen. Dies umfasst unter anderem die Dokumentation von Entscheidungsprozessen, die Durchführung von Risikobewertungen und die Implementierung von Mechanismen zur Vermeidung von Diskriminierung. Die Einhaltung dieser Vorschriften fördert nicht nur die rechtliche Sicherheit, sondern stärkt auch das Vertrauen von Kunden und Partnern in die KI-Systeme des Unternehmens.

Product Carbon Footprint & Digital Product Passport

Die Messung des Product Carbon Footprints (PCF) ist entscheidend für die Bewertung der Umweltwirkung eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus. Der Digital Product Passport (DPP) dient als digitales Pendant zum physischen Produkt und enthält Informationen zu Materialien, Herstellungsprozessen und Umweltauswirkungen. Durch die Integration von KI können Unternehmen Daten aus verschiedenen Quellen wie Lieferketten, Produktionsstätten und Recyclinganlagen analysieren, um den PCF genau zu berechnen und Optimierungspotenziale zu identifizieren. Der DPP fördert die Transparenz, erleichtert die Einhaltung von Umweltvorschriften und unterstützt die Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien.

Energie- & Ressourceneffizienz

Künstliche Intelligenz bietet erhebliche Potenziale zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. Durch den Einsatz von KI-Algorithmen können Unternehmen den Energieverbrauch in Echtzeit überwachen, Muster erkennen und Vorhersagen treffen, um den Verbrauch zu optimieren. Beispielsweise ermöglichen KI-gesteuerte Systeme in Smart Grids eine effiziente Verteilung von Energie, indem sie Angebot und Nachfrage dynamisch anpassen. In der Industrie können KI-gestützte Wartungsprognosen Ausfallzeiten reduzieren und die Lebensdauer von Anlagen verlängern. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks.

Kreislaufwirtschaft & Ressourcenschonung

Die Implementierung von KI-Technologien in der Kreislaufwirtschaft ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und fördert die Wiederverwendung von Materialien. KI-Systeme können dabei helfen, Abfallströme zu analysieren, Recyclingprozesse zu optimieren und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Durch die Integration von KI in die Produktentwicklung können Unternehmen ressourcenschonende Designs fördern und so die Materialeffizienz steigern. Diese Ansätze unterstützen nicht nur ökologische Ziele, sondern tragen auch zur langfristigen ökonomischen Nachhaltigkeit bei.

Das Mittelstand-Digital Netzwerk bietet mit den Mittelstand-Digital Zentren und der Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft umfassende Unterstützung bei der Digitalisierung. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von konkreten Praxisbeispielen und passgenauen, anbieterneutralen Angeboten zur Qualifikation und IT-Sicherheit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenfreie Nutzung der Angebote von Mittelstand-Digital. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner